Lutterbek im Laufe der Jahrhunderte
Lutterbek = germanisch baki, bakja (Bach), niederdeutsch: beke und altsächsisch hluttar= lauter, rein, klar
Von der frühzeitlichen Bevölkerung Ostholsteins weiß man wenig. Erst die Wenden, die seit dem Ende der Völkerwanderung das Hügel- und Seenland bevölkerten, hinterließen deutliche Spuren. Die meisten der ostholsteinischen Ortsnamen lassen sich auf die slawische Besiedlung zurückführen: Die Schwentine galt den Wenden als heiliger Fluß (swenta reka), der Ort Preetz liegt am Fluß (po reka).
Nach der endgültigen Unterwerfung der im Westen benachbarten Sachsen durch Karl den Großen grenzte dieser sein Herrschaftsgebiet durch den „Limes saxoniae“ ab, einen breiten Streifen Ödland, der auf beiden Seiten durch Burgwälle gesichert wurde. Der Sachsenwall trennte die Wenden vom fränkischen Reich und reichte von der Elbe bei Boitzenburg bis an die Einmündung der Schwentine in die Kieler Förde.
Schriftliche Zeugnisse dieser Jahrhunderte sind nur spärlich erhalten, erst ab dem späten 11.Jahrhundert werden die Berichte regelmäßiger. Die Wenden sahen sich zu Beginn des 12.Jahrhunderts zunehmend dem Ansturm der deutschen Ritterheere ausgesetzt. In der Schlacht von Plön 1138/39 wurde ihr Widerstand endgültig gebrochen und Ostholstein wurde von den Deutschen unter Führung des Schauenburger Grafen Adolf II. von Holstein kolonisiert.
Der Ortsname Lutterbek taucht erstmalig 1240 in einer Urkunde auf, die die Verlegung des Preetzer Klosters nach Lutterbek besiegelt. Schon 1250 kehrten die Nonnen allerdings nach Preetz zurück, wo sich das Kloster bis heute befindet. Ein Eintrag im Bocholtschen Register von 1286 gibt mehr Aufschluß über Lutterbek. Demnach ist es ein kleiner Ort mit fünf Höfen, darunter der Mühlenhof, und vier Katen, der zum Besitz des Klosters zählt. Die Häuser waren rund um den Dorfanger angelegt, auf dem der Schweinehirt die Tiere der Hufner nachts zum Schutz vor den Wölfen, die in den umliegenden Wäldern zahlreich vorhanden waren, zusammentrieb.
Die Lutterbeker Bauern profitierten vom raschen Aufstieg der Städte, vor allem der Hansestadt Lübeck. Die große Nachfrage nach Getreide ermöglichte ihnen einen angenehmen Wohlstand.